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Sie geben sich als Mitarbeiter großer Technologiekonzerne aus und behaupten Sicherheitsprobleme beheben zu wollen – tatsächlich stecken hinter den sogenannten Tech-Support-Scams ausgeklügelte Betrügereien, bei denen Kriminelle es auf Geld oder Daten ihrer Opfer abgesehen haben. Eine global angelegte Studie der Microsoft Digital Crimes Unit zeigt nun die neusten Entwicklungen.
Unerwünschte Telefonanrufe, gefälschte Pop-up-Anzeigen im Internet oder betrügerische Websites – Kriminelle suchen ständig nach neuen und gewieften Möglichkeiten, um Verbraucher*innen zu betrügen. Bei den Tech-Support-Scams geben sich Betrüger*innen als Support-Mitarbeitende großer Technologiekonzerne wie Microsoft aus. Unter dem Vorwand, vermeintliche Computer- oder Sicherheitsprobleme lösen zu wollen, versuchen die Täter*innen an sensible Daten wie Kreditkarteninformationen oder Passwörter zu gelangen oder im schlimmsten Fall direkt eine Geldüberweisung zu veranlassen. Als technischer Support getarnte Betrügereien sind ein globales Problem, von dem Menschen aller Altersgruppen betroffen sind.
Zum dritten Mal haben wir bei Microsoft das Ausmaß und die Folgen solcher Tech-Support-Scams untersucht. Das Ergebnis: 47 Prozent der Deutschen waren von Kontaktaufnahmen unterschiedlicher Art betroffen. Dies sind insgesamt 8 Prozent weniger als noch 2018. Auffällig ist jedoch: Während die Kontaktaufnahmen per E-Mail, Webseite oder Pop-up-Fenster leicht rückläufig sind, nehmen betrügerische Telefonanrufe in Deutschland zu: Im Vergleich zur Studie 2018 sind die «Cold-Calls», von 17 auf 22 Prozent angestiegen.
Verbraucher*innen in Deutschland sind wachsamer geworden
Immerhin: Bei Betrachtung sämtlicher betrügerischer Kontaktaufnahmen via Telefon, E-Mail oder Web, ließen sich nur 10 Prozent der Deutschen auf den vermeintlichen Tech-Support ein und fuhren mit einer Interaktion fort. Darunter sind jedoch nicht nur ältere Internetnutzer*innen: Der größte Anteil derjenigen, die den Anweisungen der Betrüger*innen folgten, zählt zur internetaffinen Generation der Millenials.
Eine weitere positive Entwicklung: Während 2018 noch 14 Prozent der deutschen Opfer von Tech-Support-Scams durch den Betrug Geld verloren haben, sind es in diesem Jahr nur noch vier Prozent. Im Durchschnitt erbeuteten die Betrüger*innen jeweils 109 Euro. Der Schaden durch Tech-Support-Scams geht jedoch weit über den monetären Verlust hinaus: Die Opfer müssen nicht nur Zeit in die Überprüfung der Sicherheit ihrer IT investieren, sondern sie erleben auch einen höheren Stresspegel, nachdem sie von dieser Art von Betrug betroffen waren (72 Prozent). Grund für die sinkende Erfolgsquote der Support-Scams könnte eine wachsende Skepsis der Verbraucher*innen sein: 92 Prozent der Befragten gaben an, Anrufern bei unerwünschten Kontaktaufnahmen nicht zu vertrauen. 84 Prozent halten es für unwahrscheinlich, dass ein Technologiekonzern sie persönlich kontaktiert.
In 34 Prozent der telefonischen Tech-Support-Scams gaben die Betrüger*innen sich als Mitarbeiter von Microsoft aus. Microsofts Digital Crimes Unit arbeitet deshalb daran, diese Art von globaler Cyberkriminalität zu bekämpfen, indem sie
- einen datengesteuerten Ansatz verwendet, um die hinter den Tech-Support-Betrügen steckenden Täternetzwerke zu untersuchen und Fälle gegebenenfalls an die Strafverfolgungsbehörden weiterzuleiten,
- dazu beiträgt Microsoft Produkte und Dienste zu stärken, um Verbraucher*innen besser vor verschiedenen betrügerischen Taktiken zu schützen, und
- Verbraucher*innen darüber aufklärt, wie sie online sicher bleiben können.
Tech-Support-Scams: So können Sie sich schützen
Kriminelle werden immer neue ausgeklügelte Taktiken entwickeln, um Internetnutzer*innen auszutricksen. Der beste Schutz ist Aufklärung. Wenn Sie eine Benachrichtigung oder einen Anruf von jemandem erhalten, der behauptet, von einem seriösen Technologieunternehmen zu sein, sollten Sie einige wichtige Tippsbefolgen:
- Telefongespräche dieser Art so schnell wie möglich beenden.(Microsoft wird sich niemals proaktiv an Internetnutzer oder Kunden wenden, um Ihnen unaufgefordert PC- oder technischen Support anzubieten. Jede Kommunikation muss von Kunden/Nutzerseite initiiert werden.)
- Nicht auf unerwünschte und verdächtige Pop-up-Fenster klicken und keinesfalls eine darin möglicherweise angezeigte Telefonnummer anrufen. Ein Neustart behebt das Problem störender Pop-Up-Fenster meistens.
- Niemals einem Dritten Kontrolle über den eigenen Computer geben. Es sei denn es ist sichergestellt, dass dieser ein berechtigter Vertreter eines technischen Support-Teams ist, mit dem bereits eine Kundenbeziehung besteht.
- Auf keinen Fall Fremdsoftware erwerben und/oder auf dem eigenen Endgerät installieren.
- Bitte melden Sie den Betrug oder Betrugsversuchunter microsoft.com/reportascam, damit er nachverfolgt werden kann.
- Den Betrug oder Betrugsversuch bei der örtlichen Polizei anzeigen oder der örtlichen Verbraucherschutzbehörde anzeigen.
Zu den globalen Studienergebnissen.
Ein Beitrag von
Alexandra Gerst
Anwältin in der Digital Crimes Unit bei Microsoft
&
Joachim Rosenoegger
Ermittler in der Digital Crimes Unit bei Microsoft
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